VI. Karlovo náměstí (Karlsplatz) | mukolin.cz

jazyk cz jazyk en jazyk de
 

VI. Karlovo náměstí (Karlsplatz)

PDF E-mail Print

Heute machen wir den Halt auf dem ältesten ´“Ringplatz“ in Kolín. Das wichtigste hier stehende Gebäude ist das Rathaus. Es besteht zur Zeit aus zwei Häusern unterschiedlichen Alters. Das ältere Gebäude, das so genannte Kolers Haus, dient den höchsten Vertretern der Stadt schon seit dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Wie das Rathaus in den darauffolgenden Jahrhunderten ausgesehen hatte, wissen wir nicht. Ungeachtet dessen war sein Zustand wahrscheinlich nicht zufrieden stellend, weil 1886 wurde eine Ausschreibung auf die komplette Rekonstruktion kundgegeben. Der Autor des Siegerentwurfs war Jan Vejrych. Die Arbeiten gingen bis 1889. Eine wirklich reiche Dekoration erhielt dann die Fassade. Zwischen den Fenstern im dritten Stock verfertigte Adolf Liebscher fünf Fresken mit Motiven aus der Geschichte der Stadt. Von diesem Autor stammen auch die Bilder der böhmischen Könige Přemysl Ottokar II. und Jiří z Poděbrad (Georg von Podiebrad). Die Bilder wurden auf der Spitze des Turmes angebracht. Über den Bildern stehen zwei Statuen. Es sind allegorische Verkörperungen der Starke und der Weisheit. Ihr Autor ist Josef Mauder.

Das andere Teil des Rathauses, das um ein Stockwerk niedriger ist, diente ursprünglich als Kaserne und es zwar bis 1864, als die Garnison nach Hradec Králové verschoben wurde. Die verlassenen Räume dienten als Siedlung einer Handwerkschule und als Lager oder manchmal auch als Schauplatz für Theater. Über die definitive Nutzung der Räume der ehemaligen Kaserne entschied letztendlich der Bedarf an Erweiterung der Rathausräume. Im Jahr 1897 wurde ein Wettbewerb an Umbau des Hauses ausgeschrieben. Als der beste Entwurf hat sich wieder derjenige von Jan Vejrych gezeigt. Und deshalb bildet die Fassade beider Häuser ein Ganzes. Auch diese Fassade wurde reich dekoriert und von zwei Statuen geschmückt. Die Statue der Gerechtigkeit schuf Ludvík Wurzel, die Figur des Ritters in der Rüstung, die an der alleinigen Spitze platziert ist, kommt aus der Werkstatt von Vilím Amort.

Die Dominante der zentralen Fläche ist eine Marienpestsäule, die im Jahr 1682 zum Andenken der Opfer der Seuche aufgetürmt wurde. Die Seuche befiel die Stadt zwei Jahre zuvor. Die Säule mit der Jungfrau Maria Immaculata auf ihrer Spitze wurde nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs um vier Statuen von Heiligen erweitert: St. Gothard, St. Florian, St. Johann und St. Paulus. Am Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde diese Stelle noch um die Balustrade erweitert. Gleich neben der Pestsäule steht ein ursprünglich barocker Brunnen, der sein heutiges Aussehen im Jahr 1870 erhielt.

Der Platz und auch die angrenzenden Straßen und Gassen bieten noch viel zu sehen. Doch über diese sprechen wir erst das nächste mal.

 


Poslední úprava: 15.06.2012 12:26:42, Petra Kučerová